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Am 21.06.1754 erwirkt der Viehhändler "Johann Nicolaus Thaler" einen Erbzinskontrakt von König Friedrich II. über die Feldmark Dagow. Die Familie siedelt sich an.

 
250-Jahrfeier

Den ersten wirtschaftlichen Aufschwung bekam der Ort 1779, als die Witwe "Johanna Luise Pirl" vom König eine Konzession zur Errichtung einer "grünen Glashütte" am Dagowsee erhält. Dieses Grundstück bildete den jetzigen Ortskern. Die kleine Dorfkirche wurde auf den Fundamenten des Wohnhauses der Madame Pirl errichtet. Glasmacher siedeln sich an und die resolute Frau beschäftigte an die hundert Menschen. Aber der Raubbau an den Wäldern führte zur Holzverknappung. Dazu kamen lange Transportwege mit Pferdekarren auf unbefestigten Straßen. Am Ende solcher Fahrten war nicht mehr viel von der Ware übrig. Der Konkurrenzdruck wuchs, in anderen Glashütten wurde effektiver gearbeitet und mit Steinkohle gefeuert. Hunderelf Jahre später, 1890 wurde die Glashütte stillgelegt. Die Glasmacher wanderten ab. Als Zeugnis dieser Zeit gibt es heute das Glasmuseum in der Dorfstr.21, einem denkmalgeschützem Glasmacherhaus.

 

Nun war guter Rat teuer, ein wenig Landwirtschaft ernährte die Familien nur kärklich.
Da kam der Zufall zu Hilfe. Naturverbundene Wanderer entdeckten den Ort mit dem glasklaren See für sich. Zu Ihnen gehörte unter anderen auch "Theodor Fontane". Angetan von der Schönheit der Landschaft trug er mit seinen Werken zum Bekanntwerden des Orts bei. Die pfiffigen Dorfbewohner aber hatten die Zeichen der Zeit erkannt, jede Kammer, jeder Dachboden wurde an die Gäste vermietet.

 

Gut betuchte Industielle, Adlige, Ärzte und Künstler fingen an hier ihre Feriendomiziele zu errichten. So entstanden Villen mit romantischen Namen, wie "Versunkene Glocke", "Sonnenhügel" oder "Sieben Wälder". Lokale und Pensionen entstanden und brachten den Einheimischen einen bescheidenen Wohlstand. Um 1900 wurde Neuglobsow zum Erholungsort und 1938 Naturschutzgebiet.

Obwohl im Ort keine Kampfhandlungen stattfanden, rissen beiden Weltkriege große Lücken in viele Familien. Flüchtlinge machten hier Station und einige fanden in Neugolbsow eine neue Heimat.

1952 übernimmt der FDGB die Regie. "Erholung für die Werktätigen" lautet die Devise. Die Villen "Brandenburg" und "Hirschberg" werden zu Bettenhäusern. Und es wird gebaut um die Bettenkapazität zu erhöhen. Betriebe errichten Ferienlager für die Kinder ihrer Angestellten und Bungalowsiedlungen. Bald bevölkern jährlich tausende Erholungssuchende den Ort. 1972 wird das Urlauberzentrum-Stechlin, mit zwei großen Speisesälen und einer Bar eröffnet. Es ist der kulturelle Mittelpunkt des Ortes. Mehrfach wöchentlich gibt es hier Tanzveranstaltungen, Vorträge und Lesungen. Nach der Wende wird der astbestbelastete Bau entsorgt.1990 das Ende des FDGB-Feriendienstes, die Treuhand übernimmt die Abwicklung der Immobilien.

Viele Einwohner versuchen ihr Glück und machten sich selbstständig. 1998 fusioniern die Orte Menz, Dollgow, Neuglobsow und ihre Ortsteile zur Großgemeinde "Stechlin". 2001 wird der Naturpark Stechlin-Ruppiner Land eröffnet. Neuglobsow ist nun wieder Luftkurort.

 

Wenn auch die Zeit viele Veränderungen für Neuglobsow und seine Menschen brachte, so ist eines geblieben:
Die Schönheit seiner Buchenwälder, die dem Wanderer an heißen Sommertagen freundlich Schatten spenden, eine Landschaft mit sanften Hügeln, die sich ehrfurchtsvoll hinabsenken zur "Perle Brandenburgs", dem glasklaren Stechlinsee.